Team-WM Dortmund: China überragender Weltmeister

Eins hat die Team-WM in Dortmund nach dem 3:0 von China über Deutschland gezeigt: Im Grund hat sich nichts geändert. China bleibt eine Klasse für sich, selbst Deutschland in Europa dominant, in der Welt auf Platz 2, kann sich dem nur beugen. Ohne Probleme zog die deutsche Tischtennis-Mannschaft ins Final, nur um dort mit 0:3 auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt zu werden. Dabei hatten die deutschen Spieler Boll, Ovtcharov und Baum durchaus ihre Chancen, wenn es eng wurde, konnte aber jeder chinesische Top-Spieler noch einmal eine Schippe drauflegen. Nachfolgend nun noch die einzelnen Spiele im Detail:

Timo Boll – Zhank Jike 2:3

Fairness brachte Timo Boll in seinem ersten Spiel erst so richtig in Fahrt. Nach dem er den ersten Satz knapp in der Verlängerung verlor (10:12) und im zweiten Satz nahezu untergring (6:11), musste er im dritten Satz nun dringend punkten. Beim Stand von 7:8 werteten die Schiedsrichter aber einen Netzroller bei der Angabe gegen Boll und gaben dem Chinesen trotz dessen Protest den Punkt. Roßkopf nahm die Auszeit und anschließend wies Boll den Schiedsrichter noch einmal auf den Netzroller hin. Und tatsächlich der Ballwechsel wurde wiederholt und Boll konnte den dritten Satz für sich entscheiden. Im vierten Satz dominierte Boll dann den Chinesen Zhang Jike, hatte gar vier Satzbälle die er aber alle nicht nutzen konnte. Erst in der Verlängerung holte sich Boll den verdienten Satz und gewann mit 12:10. Der Beginn des fünften Satzes gehörte dann wiederum ganz klar dem Weltmeister Zhang Jike. So stand es beim Wechsel 5:0 für den Chinese, Boll schien unterzugehen. Diese Führung lies sich Jike nicht mehr nehmen, auch wenn Boll noch einmal zurück ins Spiel fand. Am Ende stand es 6:11 aus Sicht von Boll.

Dimitrij Ovtcharov – Ma Long 0:3

Ganze sieben Satzbälle hatte Dimitrij Ovtcharov in seinem ersten Satz gegen Ma Long gegen sich, schon einer reichte dem Chinesen. Ovtcharov fand beim 3:11 einfach nicht ins Spiel, umso besser gelang ihn der Start in den zweiten Satz. So konnte er sich mit vier Punkte absetzen, kurz vor dem Satzgewinn glich aber der Chinese von einem 5:9 zu einem 9:9 aus. Ma Long sicherte sich den ersten Satzball und gleich danach auch noch den Satzgewinn. Wie Boll verlor auch Ovtcharov seinen zweiten Satz. Im dritten Satz wehrte dann Ovtcharov zwei Matchbälle ab, ehe der chinesische Trainer eine Auszeit nahm. Half alles nichts, der Deutsche wehrte auch den dritten Matchball ab und erkämpfte sich damit das 10:10. Am Ende gewann aber dann doch Ma Long mit 13:11. Der zweite Deutsche war geschlagen.

Patrick Baum – Wang Hao 1:3

Ausgerechnet der Underdog des deutschen Teams, Patrick Baum, startete glänzend in sein Spiel und konnte ihm Gegensatz zu Boll und Ovtcharov den ersten Satz für sich gewinnen. Auch im zweiten Satz hielt Baum lange gut dagegen, ehe Wang Hao sich eine Führung erspielen konnte. So ging der zweite Satz dann doch klar mit 11:5 an den Chinesen. Spätestens im dritten Satz drehte Wang Hao nun vollständig auf, Baum hatte nicht einmal mehr einen Hauch von einer Chance. Wie schon der zweite, endete auch der dritte Satz mit 5:11 aus Sicht des Deutschen. Umso überraschender das Baum im vierten Satz sogar einen Satzball hatte, diese konterte Wang Hao aber mit einem trockenen Schuss und holte sich anschließenden den vierten Satz und damit die Weltmeisterschaft.

Deutschland – China 0:3

Timo Boll – Zhank Jike 2:3 (-10 -6 +9 +10)
Dimitrij Ovtcharov – Ma Long 0:3 (-3,-9,-11)
Patrick Baum – Wang Hao 1:3 (+8,-5,-5,-10)

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